Sonntag, 20. November > Ich bin dabei meinen Mac aufzuräumen. Er muckt, sodass es mich zunehmend nervt. Wahrscheinlich muss ich all meine Daten sichern und dann den Rechner platt machen und alles neu aufspielen.
In meiner Foto-Mediathek befinden sich fast 40.000 Bilder aus den letzten acht Jahren. Langsam verliere ich die Übersicht. Während meiner Aufräumarbeiten stoße ich auf ein Bild, das den Eingang der Schirn zeigt. Über dem Eingang ein großes Plakat. Es weist auf eine Retrospektive zu Yoko Onos künstlerischem Schaffen hin. Mir kommt das Wort FLUXUS in den Sinn. Yoko Ono lehne ich ab. Ich weiß nicht warum. Ich kenne sie nicht. Ich sah sie nur auf Fotos, las Notizen und Artikel über sie – meist im Zusammenhang mit John Lennon. Wahrscheinlich hängt meine Ablehnung damit zusammen, dass ich ein Verehrer der Beatles bin.
FLUXUS ist in mir – immer schon, ohne das ich es je benannte, bis ich, als junger Mann, auf die FLUXUS-Bewegung stieß. Ich machte mich mit dieser Kunstrichtung vertraut. Jetzt sitze ich vor dem Rechner und surfe zum Thema, stoße unter anderem auf eine Website die das FLUXUS-Oratorium „Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“ von Christoph Schlingensief zum Inhalt hat. Ich schaue mir die Internet-Präsentation des Oratoriums an. Mein persönliches FLUXUS-Gefühl ist wieder präsent.
Ich treibe mich seit 77 Jahren auf dieser Welt herum und habe endlich Zeit mich ganz meinen "Leidenschaften" zu widmen.
Mit dieser Welt meine ich vor allem mein zuhause das Rhein-Main-Gebiet. In Wiesbaden wuchs ich auf und verbrachte ich meine Jugend, in Darmstadt studierte und arbeitete ich und in Frankfurt genieße ich meinen Lebensabend mit meinen Büchern, fotografieren und wandern.