Sonntag, 19.November 2017 > Dieser Tage fand ich in meiner Wochenzeitung eine Beilage mit dem Titel denk.stoff* des Müncheners Oekom Verlags. Darin erregte die Vorstellung des Buchs Imperiale Lebensweise von den Autoren Ulrich Brand und Markus Wissen meine besondere Aufmerksamkeit.
Mir wurde deutlich, dass auch ich mir bisher zu wenig Gedanken über die, im Buch angesprochene exklusive imperiale Lebensweise mache. Auch ich konsumiere gern und immer noch kaufe ich Dinge, die ich im Grunde nicht brauche.
Ich kann es mir als Rentner zwar nicht leisten „mit dem SUV zum Biosupermarkt zu fahren, um dort fair gehandelten Kaffee zu kaufen“ aber ich kann mit meinen bescheidenen Möglichkeiten einen Beitrag hin zu einer „solidarischen Lebensweise“ leisten.
Ob ich mir das Buch Kaufe weiß, ich noch nicht. Ich werde es mir in der Buchhandlung genauer anschauen. Sollte ich praktische Anregungen darin finden kaufe ich es - vielleicht, wenn ich es nicht in der Stadtbibliothek finde.
Samstag, 18. November 2017 > In meine Notizen will ich in Zukunft Zitate und Aphorismen aufnehmen die mich zum Nachdenken anregten. Das erste Zitat dieser Reihe ist der kleinen Schrift "DER PROPHET" von Khalil Gibran entnommen. Meine Ausgabe stammt vom Walter Verlag, Düsseldorf und Zürich, 3. Auflage 2001. Die Übersetzung aus dem Englischen besorgte Karin Graf und die Illustrationen gestaltete Stefanie Nickel.
Sonntag, 21. Mai 2017 > Zur Zeit quäle ich mich durch ein kleines Büchlein des Reclam Verlags aus der Reihe Grundwissen Philosophie über Ernst Cassirer. Das war dann der Anlass mich zu fragen wieso ich noch heute an einer "Schnapsidee" festhalte, die ich als Kind, das gerade mal lesen und schreiben gelernt hatte, traf. Damals beschloss ich herauszufinden wie die Welt funktioniert. Und das auch Heute noch, wo es mir klar ist, dass ich scheitern werde. Bin ich nur störrisch oder einfach nur einfältig?
Zurück zum Büchlein: Der Mensch ist ein Symbole hervorbringendes Tier - ein animal symbolicum. Er denkt und lebt in einer Welt der Symbole, so formulierte es Ernst Cassirer in seiner Kulturtheorie, der Philosophie der symbolischen Formen. Mit anderen Worten: Der Mensch lebt nicht in einer rein physischen Umwelt, sondern auch in einer symbolischen Welt aus Sprache, Mythos, Kunst, Religion und allen anderen Bereichen kulturellen Wirkens. Der Mensch gestaltet seine Wirklichkeit. Er gibt ihr eine Bedeutung, einen Sinn. (1)
So weit, so gut: Aber warum können die Damen und Herren der Philosophie das nicht auch in für jedermann - und natürlich auch jederfrau - verständlichen Worten ausdrücken? Haben sie etwas vor dem "einfachen" Volk zu verbergen? Oder ist es ihnen der Mühe nicht wert? Es könnte natürlich auch sein, dass sie einfach zu einfältig dazu sind. Solche Mitmenschen ordne ich meist in Schublade mit der Bezeichnung "Fachidioten" -„A dialecticis libera nos, Domine“ (2) - ein.
(1) Siehe: wikipedia.de unter Animal Symbolicum. Ausführlicher: Birgit Recki, Cassirer, Grundwissen der Philosophie, Reclam Taschenbuch 20285, 2013
(2) Befreie uns Herr von den Dialektikern, Nikolaus von Kues, 1401 - 1464)
Sonntag, 21. Mai 2017 > Auf meinen Fotoerkundungen durch Frankfurt begegne ich solchen Graffitos immer wieder. Diesmal auf meinen Rückweg vom Jacobiweiher zur Innenstadt auf dem Main-Stromberg-Weitwanderweg in einer Wohngegend bildungsnaher Besserverdiener. Vor diesen Anti-Faschisten gruselt es mich genauso wie vor den Neo-Nazis.
Dienstag, 24. März 2017 > Las den Roman von Matthias Altenburg zu Ende. Was für ein düsteres Ende. Was für ein menschliches Wrack dieser Neuhaus. Der Roman wird mich wohl noch länger beschäftigen.
Beschreibung: Sieben heiße Tage im Juli, die Welt scheint auf Erlösung zu warten. Neuhaus, ein gebildeter Streuner auf der Suche nach Schönheit, treibt wie ein Fremder durch seine Stadt, Frankfurt. Er läßt sich von Nonnen trösten, besucht Partys, lernt Frauen kennen, jagt sie wieder fort. Das Bild einer Generation, voller Zorn und trotziger Schönheit. Ein Roman wie ein Song von Tom Waits, wie ein Film von Jim Jarmusch.
Mir fiel Arno Gruens Buch "Der Verlust des Mitgefühls" ein. Da heißt es auf der Rückseite des Einbandes: "Das Mitgefühl ist die in uns eingebaute Schranke zum Unmenschlichen. Mit seiner Unterdrückung und Verzerrung ist die Geschichte unserer Zivilisation nicht nur verflochten, sie ist ihr Fundament." *
* Arno Gruen, Der Verlust des Mitgefühls - Über die Politik der Gleichgültigkeit, dtv, 4. Auflage Januar 2001
Ich treibe mich seit 77 Jahren auf dieser Welt herum und habe endlich Zeit mich ganz meinen "Leidenschaften" zu widmen.
Mit dieser Welt meine ich vor allem mein zuhause das Rhein-Main-Gebiet. In Wiesbaden wuchs ich auf und verbrachte ich meine Jugend, in Darmstadt studierte und arbeitete ich und in Frankfurt genieße ich meinen Lebensabend mit meinen Büchern, fotografieren und wandern.